Trotz Mängel führt kein Weg am Bologna-Prozess vorbei (13.03.10). – An der Kath. Theol. Fakultät der Universität Wien fand eine wertvolle Tagung statt über die “Theologie im Kontext des europäischen Bildungssystems”. Hauptthema war natürlich die Umstrukturierung der Studien nach dem vor 10 Jahren in Kraft gesetzten Bologna-Prozess. Hauptreferenten waren der Präfekt der Katholischen Bildungskongregation Zenon Kardinal Grocholewski und der bekannt rumänische Philosoph und langjährige Wissenschaftsminister Andrej Marga. Es kam dabei durchaus zu offenherziger und ehrlicher Kritik an dem, was der Bologna-Prozess bisher gebracht hat. Doch nach beiden Referenten führt kein Weg an der Schaffung eines Europäischen Studienraumes vorbei; auch nicht für die Theologie in ihrer Besondersheit des Gebundenseins an Inhalte, ja an eine konkrete Glaubensgemeinschaft. Besonders offen und scharf fiel die Kritik von Prof. Marga aus, der zugleich einer der Hauptarchitekten des Bologna-Prozesses war.