Am Montag, 29. Oktober 2018 um 19.15 Uhr folgt die Fortsetzung unserer „Vortragsreihe 7über7″. Frau Dr. Annemarie Fenzl referiert über: “Vom Heldenplatz zum Heldenplatz. Kardinal Innitzer im Spannungsfeld zwischen der Feierlichen Erklärung vom 21. März 1938 und dem Auftritt Gauleiter Bürckels am 13. Oktober 1938”.
All diese Ereignisse können – auch – als Versuche verstanden werden, die dunkle, unheilvolle Wolke zu vertreiben, die immer noch über diesem Platz zu schweben scheint. Aber Österreich darf nicht aufgeben, das Gespenst zu bannen und daraus seine Lehren zu ziehen.
Zweimal war der Heldenplatz vor 80 Jahren – 1938 – Zeuge eines dramatischen Geschehens: im März, als vom Balkon der Hofburg aus Adolf Hitler unter großem Jubel der Bevölkerung die „Heimkehr“ seiner Heimat Österreich in das Deutsche Reich verkündete. Und im Oktober, als ein betrunkener Gauleiter Bürckel wieder die Massen zu bewegen verstand mit der Parole: „Innitzer und Jud – eine Brut“. Dazwischen lag eine für die Kirche Österreichs, fokussiert auf die Person des Wiener Erzbischofs, Kardinal Theodor Innitzer, sehr schwierige Zeit: in der anfänglichen irrigen Hoffnung, durch Kooperation in begrenztem Rahmen die Seelsorge aufrecht halten zu können, brauchte es etwa ein halbes Jahr bis zur Erkenntnis, dass eine Kooperation mit dem Nationalsozialismus unmöglich war. Dann waren die Fronten endlich klar und viele Priester und katholische Laien leisteten, je nach ihren Möglichkeiten, Widerstand in großer Zahl. Ihnen muss heute und auch in Zukunft deutlicher gedankt werden für ihren Mut und ihr Beispiel, als das bisher der Fall war. Unvergessen ist die Rosenkranzfeier der katholischen Jugend im Stephansdom am 7. Oktober 1938, die einzige und zugleich größte öffentliche Demonstration der österreichischen Katholiken in dieser dunklen Zeit.
Der Vortrag ist wie immer im Anschluss an die Montagsmesse um 18 Uhr, beginnt um 19.15 Uhr und findet im Bernhardinum statt.